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Abnehmspritze und Darmgesundheit: Wie das Sättigungshormon GLP-1 unser Verdauungssystem beeinflusst

BLOGARTIKEL

Abnehmspritze und Darmgesundheit: Wie das Sättigungshormon GLP-1 unser Verdauungssystem beeinflusst

15. Oktober 2025

Außer Corona-Impfstoffe vielleicht haben in den vergangenen Jahren wenige Medikamente so viel Aufmerksamkeit bekommen wie dieses: die Abnehmspritze. Seitdem Ozempic in den USA für viel Aufmerksamkeit gesorgt hat, sind die Spritzen zum Abnehmen mittlerweile auch bei uns populär. In diesem Blogbeitrag erfährst Du die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse zum Wirkmechanismus der Abnehmspritzen, sowie ihre Nebenwirkungen, und was das Ganze mit unserer Darmgesundheit und Verdauung zu tun hat. (Auch wenn Du keine Abnehmspritze nimmst lohnen sich die Informationen in diesem Beitrag 😊.)

Hinweis: Wie immer sind die Informationen in unserem Artikel von uns selbst recherchiert und geschrieben – ohne Beteiligung von ChatGPT und Konsorten. Viel Spaß beim Lesen!

GLP-1 und GLP-1-Rezeptoragonisten: Was bewirken die Abnahmespritzen in unserem Körper?

Abnehmspritzen wie Ozempic wirken über Regulierung des Hormons GLP-1 und den GLP-1-Rezeptoragonisten. GLP-1 ist ein kleines, aber mächtiges Hormon, das unser Körper im Darm selbst herstellt, sobald wir etwas essen. Dieses Hormon entscheidet letzten Endes darüber, ob wir weiter essen oder nicht. 

GLP-1 nimmt quasi die Rolle eines Türstehers ein, der dem Magen sagt: “Ganz locker, das Essen darf rein!”. Dabei sorgt GLP-1 dafür, dass unser Blutzucker nicht Achterbahn fährt, indem es Insulin ausschüttet und das Gegenspielerhormon Glukagon bremst. Durch eine verlangsamte Magenentleerung fühlen wir uns zudem länger satt und denken nicht sofort an die nächste Mahlzeit – zumindest sollte dies so sein.

Die medikamentöse Anwendung von GLP-1-Rezeptoragonisten wird zunehmend in der Therapie von Typ-2-Diabetes und Übergewicht eingesetzt. Parallel dazu mehren sich wissenschaftliche Erkenntnisse zu den Auswirkungen auf die Darmgesundheit sowie zu gastrointestinalen Nebenwirkungen.

Das Hormon GLP-1 hat die Funktion eines Türstehers

Wie GLP-1 die Verdauung zum Stillstand bringt

GLP-1 erteilt unserem Magen die Anweisung, dass er sich mit der Verarbeitung des Essens Zeit nehmen soll. Der Speisebrei verweilt damit länger im Magen. Das bringt den Vorteil mit sich, dass der Blutzucker nur langsam und nicht plötzlich ansteigt. Als Folge hält unser Sättigungsgefühl länger an und wir denken nicht gleich schon wieder an die nächste Mahlzeit.

Fun Fact: Unser körpereigenes GLP-1 ist ziemlich kurzlebig; quasi der Partygast, der schon nach wenigen Minuten wieder geht. Medikamente halten länger durch und kümmern sich (manchmal zu) intensiv um Magen und Darm.

Allerdings kann dieser Mechanismus auch einen Nachteil mit sich bringen: Manchmal bockt unser Magen und folgt der Anweisung von GLP-1 nur widerwillig. Diese Wiederwilligkeit teilt uns unser Magen gerne mit unangenehmen Symptomen wie Übelkeit, Bauchweh, Durchfall oder Verstopfung mit.

Diese Nebenwirkungen sind häufig auch der “kleine Preis” zu Anfang der Therapie mit dem GLP-Rezeptoragonisten, den einige Patienten für die gute Figur zahlen – der “große Preis” liegt bei rund 300 bis 400 Euro pro Monat immer noch in der Spritze selbst.

Gastrointestinale Nebenwirkungen der GLP-1-Therapie

In klinischen Studien und metaanalytischen Übersichten sind Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Verstopfung und Bauchschmerzen die häufigsten Nebenwirkungen von GLP-1-Rezeptoragonisten. Diese Symptome treten insbesondere in den ersten Therapiewochen auf und können bei manchen Patienten sogar zu einer Therapieintoleranz führen.

Darüber hinaus ist das Risiko für seltene, aber schwerwiegende Komplikationen wie Pankreatitis und Magenentleerungsstörungen erhöht. Eine große Kohortenstudie fand zudem eine erhöhte Inzidenz gastroösophagealer Refluxerkrankungen (GERD) unter GLP-1-Agonisten-Patienten, was auf die verzögerte Verdauung und den damit verbundenen Rückfluss von Magensäure zurückzuführen ist.

Da die Halbwertszeit des körpereigenen GLP-1 nur wenige Minuten beträgt, kommen langwirksame GLP-1-RA zum Einsatz, die jedoch diese Effekte in verlängerter Form unterhalten. Die Langzeitsicherheit mit Blick auf das Pankreaskarzinom oder Tumorrisiken ist weiterhin Gegenstand aktueller Forschung.

Abnehmspritze und Auswirkungen auf die Darmgesundheit

Deine Verdauung stärken – mit oder ohne Abnehmspritze

Verdauungsenzyme und Probiotika: Die stillen Helfer

Durch die verlangsamte Magenentleerung leidet unter Umständen die Verdauung. Dies kann sich in einer reduzierten Verdauungseffizienz niederschlagen. Unterstützende Maßnahmen wie die Einnahme von Verdauungsenzymen (Lipase, Amylase, Protease) können helfen, Symptome wie Blähungen, Völlegefühl und Durchfall zu mildern.

Bakterienkomplexe können ebenfalls zum parallelen Einsatz kommen, weil sie wie kleine Hausmeister dafür sorgen, dass das Mikrobiom im Gleichgewicht bleibt, und eine normale Darmfunktion unterstützen.

Ballaststoffe: Ein natürlicher Booster für das Hormon GLP-1

Aus ernährungswissenschaftlicher Sicht sind Ballaststoffe ein natürlicher und gut untersuchter Stimulator des körpereigenen GLP-1. Ballaststoffe werden im Dickdarm von Darmbakterien fermentiert, wobei kurzkettige Fettsäuren (SCFA) wie Butyrat gebildet werden. Diese Fettsäuren “sprechen” mit unseren Darmzellen und fördern die Bildung von GLP-1.

Um einen möglichen Effekt außerhalb des Verdauungstrakts zu erzielen, muss der Abbau der Ballaststoffe auch am Ende des Enddarms stattfinden. Von dort können die SCFAs den ganzen Körper erreichen, ohne durch die Leber zu müssen. Eine Kombination aus schnell- sowie langsam fermentierbaren Ballaststoffen scheint hier das beste Mittel der Wahl zu sein.

Schlussfolgerung: GLP-1 und Darmgesundheit – Chancen und Herausforderungen

GLP-1-Agonisten sind therapeutisch sehr wirksam bei Diabetes und Adipositas, ihre Wirkmechanismen greifen jedoch tief in die Darmfunktion ein. Gastrointestinale Nebenwirkungen werden häufig beobachtet, können aber durch angepasste Ernährung – vorrangig eine ballaststoffreiche Kost – und gegebenenfalls unterstützende Maßnahmen wie Verdauungsenzyme und Bakterienkomplexe beeinflusst werden. Die Rolle des Darmmikrobioms und der SCFA in der natürlichen GLP-1-Ausschüttung eröffnet zudem interessante Perspektiven für begleitende, nichtmedikamentöse Maßnahmen.

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